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 Monica B.´s Logbook from oPide 112 118  209 (kurti) -
kind of an autobiographical-poetic diary. In the fiction the author Monica B. (B = Borboleta = butterfly) is in an unknown place in space, in a mega-city; but of the millions, no one else is alive except her. Typical for the narrator (as for me) is to feel as different people in different places at different times

17

23/11/2016

 

Wenn du ganz weit hinausfährst und noch weiter, triffst du auf zahlreiche Boten des Schrecklichen, die dich warnen die Reise fortzusetzen, denn fährst du weiter, kippst du endlich ohne weitere Gelegenheit dich zu besinnen von der Welt. Durch eine scharfe Kante ist die Welt getrennt von dem das niemand weiß und niemand je wissen wird. Vom Rand der Welt kehrt keiner zurück.

Kannst du dich noch erinnern, als sie uns das eingetrichtert haben, und wenn man auch nur eine Augenbraue zweifelnd gehoben hat, war das so tödlich als hätte man die unbefleckte Empfängnis nicht richtig kapiert. 

Warum die Welt nicht rund sein durfte, wenn sie es war, verstehe ich bis heute nicht. 

16

19/11/2016

 

Der Körper den sie bargen, nachdem man durch die Erscheinungen der vielfarbigen, vielstimmigen, vielflügeligen Wesen, die nach kurzem Gesang und Geflatter zu buntem Staub zerfielen, auf eine rätselhafte Gegebenheit aufmerksam geworden war, eigentlich aufmerksam gemacht wurde erst von einer Person die umherlief und die Leute anstieß hinzusehen und zu staunen, durch welches Wunder sie sich bewegten, welch rätselhafte Wesen, die mit ihrem selbstlosem Singen sie womöglich zu erbauen trachteten, sie mit ihren wichtigen Gesten wegwischten, mit ihren Schuhen zertraten, war offenbar an einer Lokalität von der eine Ordnungszahl zu entziffern war, nämlich 12 A, aber kein Name einer Verkehrsfläche, weil   es von Örtlichkeiten so tief im Inneren der Stadt, tief in ihrer Geschichte, keine Namen und keine Pläne gab, so eingemauert worden, oder von der Stadt einfach überwuchert worden, daß viel Bau- oder Abrissgerät und ausgeklügeltes Vorgehen nötig war, dieses Wesen das damals mir ausrichtete, was mit ihm war, in gehetzt hingehauchten Gedanken, die er/sie von sich warf, weil ihm ja nur wenige Augenblicke bis zu seinem durch die Bergung herbeigeführten Tod blieben, das von einem minimalen Lachen bewegt, erwähnte, daß von den Menschen, die gelebt hatten, als sich die Mauern um ihn schlossen, niemand mehr am Leben sein konnte, lang schon nicht mehr, und das mir, mit einem winzigen Lächeln diesmal, vorhersagte, daß keiner mehr von denen zur Zeit seiner Rettung, seines Todes, mehr leben werden, wenn ich endlich in der Lage sein würde, davon zu reden, und als er/sie ein Kind war, so war es ihm/ihr damals erschienen, war keiner in einer Weise am Leben, daß er sich zum Beispiel seinem Kinde hätte widmen können, und in all der Zeit der Betrachtung hatte er dem Paradoxon der Menschen nicht auf die Spur kommen können, daß sie augenscheinlich Großes vollbrachten, aber dabei nicht wirklich am Leben waren, und Verheerung und Verwüstung in Zeit und Raum brachten, und Grausamkeiten, von denen die teuflischste auf jeden Fall die Sprachlosigkeit sei, von nichts anderem habe sein Leben gehandelt, als von der Sprachlosigkeit, daher - ob ich welche von seinen Geschöpfen gesehen habe, die er/sie mit seiner Lebenskraft an die Oberfläche schickte - mit ein bißchen weniger Einsamkeit wäre er nicht zu solcher Schönheit gezwungen gewesen, dieses Wesen, das mir sein ganzes Wissen in den wenigen Augenblicken hinwarf, dieses Wesen, und ich weine bei der Erinnerung der Zumutung seiner Rettung, diese erlöschende Gestalt, und ich lächle bei der Erinnerung der Ratlosigkeit der Helfer, weil es nichts gab, wo sie ihre Schläuche hineinstecken konnten, ihre Spritzen einstechen, ihre Elektrosachen anbringen konnten, keine Haut, die annahm, was man ihr auftrug, keine Zunge die eine Arznei entgegennahm, kein Speichel und kein Schlund, und wichtig, so warf er/sie mir zu, nimm wahr, ich höre sie nicht, nein ich höre sie nicht, keine Ohren, keine Haut, keine Augen, dennoch wüßte ich jederzeit was geschieht, weil es niemals etwas Neues ist, wenn sie das ganze Rettungsgetue draußen gelassen hätten, wenn sich mir einer sanft genähert hätte, wenn einer begriffen hätte, bräuchte ich dir jetzt nicht die ganze Rätsellast aufzuhalsen. 

15

15/11/2016

 

Und dann brauche ich eine Zeit ganz für mich, und bin unauffindbar, und ich interessiere mich nicht dafür, wo sie nach mir schnüffeln und schürfen, ich habe nur gesorgt, daß ich völlig verschwunden und sicher bin. Sicher vor ihnen, um ganz mit mir zu sein!

Ich male mir  aus, ihnen ein Schattenspiel von mir dazulassen, und die Stadt zu verlassen. Ein Vorfahr von mir ist den Weg schon einmal gegangen. Ohne zu wissen, was er tut, nur weg aus diesem Wahnsinn von Stadt. Was war das damals für eine Winzigkeit von Stadt! Ich gehe nicht weg, aber ich male mir aus, daß ich Schattenbewegungen installiere, Laute, Spuren. Es ist nicht sehr befriedigend mit ihnen, weil sie all die feinen Hinterlassenschaften nicht wahrnehmen. Ihr Leben könnte so heiter sein, wenn sie imstande wären, all die kleinen Rätsel zu entdecken, die ich entlang ihrer Wege platziere. 

Ich gehe nicht weg. Ich höre Musik. Ich hänge mich an den Tropf. Cremig. Sauerstoff. Der Sound gelangt ins Blut, gleitet durch die Blut-Hirn-Schranke, von der auris media bis zu den phalanges distales wird alles aufgelöst. Ich unternehme ausgedehnte Reisen. Ob sie mich auszehren oder stärken? Der weite Flug durch kalte Luft, sonnenversengt der Rücken. 

14

5/11/2016

 

Ich glaube ja, daß ich als einzige übrig geblieben bin, übersehen und vergessen  worden bin, ist, weil ich so blass, so dünn, so unscheinbar, so leise und schüchtern bin, daß ich eigentlich unsichtbar bin. Ich hatte nie Ziele, habe meine Rechte nicht gekannt und hätte sie nicht eingefordert. 

Das Unhöfliche, Ungerechte, Klotzhafte, Anmaßende vieler Menschen habe ich nicht leicht ertragen können, aber aus meinen Versuchen mich zu wehren wurde auch nichts. 

Ich glaube, wenn die Besetzer und Bewacher wüßten, daß ich ich bin, würden sie mich abhaken und mir keine weitere Beachtung schenken. - Nein, sie würden nicht glauben, daß man wie ich sein kann, und mich beseitigen, womöglich Techniken anwenden, um etwas herauszubekommen aus mir, das in mir gar nicht sein kann. 

Oder nein, wenn sie tatsächlich auf mich stießen, tatsächlich ich vor ihnen stünde, würden sie mich nicht wahrnehmen. Aber so weit würde es nie kommen, denn sie schießen auf alles was sich bewegt, und wohl auch auf Schatten, sogar auf nichts. Denn ich lokalisiere sie oft nach Schüssen die nur auf nichts abgegeben worden sein konnten. Anfangs schloß ich aus den Schüssen, daß noch andere  übrig sein mußten. Und ich staunte, denn es mußten viele sein, an den verschiedensten Orten. Die mußten sich vor mir verborgen haben, und hatten keinerlei Spuren hinterlassen, und so weiter. Es war aber niemand da. Immer nur das Häuflein Soldaten, deren Schüsse keinen Grund hatte. Sie hatten auch mein Dasein noch nicht bemerkt. Und daß sie die Geister der Getöteten und Vertriebenen und aller die hier je gelebt haben, sehen und spüren wie ich, scheint mir auch nicht der Fall zu sein. 

13

4/11/2016

 

Die Besatzer und Bewacher haben von mir Kenntnis genommen, und sie sind mehr geworden. Wie ich das weiß, wenn ich ihnen nie so nahe komme, daß ich sie sehe, da ja meine Aufmerksamkeit auf den sicheren leeren Raum rund um mich und seine möglichst große Ausdehnung gerichtet ist? Auf den Punkt gebracht: In dieser riesigen Stadt ist es ein wenig eng geworden. 

Mit dem Thema Strategie beschäftige ich mich nicht gerne, obwohl es die tägliche Grundlage meines Überlebens ist. Ich erzähle auch nicht gerne davon, aber du hast sonst keine Vorstellung von meinem Leben hier. 

In meinen Mußestunden und stark unter Musik-Einfluß frage ich mich, ob diese Strategiespiele einem weiblichen Wesen entsprechen. Vielleicht, indem sie ganz auf die Konfliktvermeidung ausgerichtet sind!

12

3/11/2016

 

Das Hündchen ist natürlich eine Art sensorischer Schutzschild, es bringt mich aber auch ganz schön in Gefahr, denn wenn sich jemand nähert, will es nicht wie ich rasch und unbemerkt weg davon, sondern geht darauf los, und machte durch seine Unruhe auf uns aufmerksam.

11

2/11/2016

 

Ich kämpfe sicher nicht. Ich werde mich nicht hinreißen lassen, einem Wesen Leid anzutun. Aber ich beschäftige sie, was soll ich tun. Meine Schwäche ist die Musik. Sagen wir, es ist nicht meine einzige. Ich muß Musik hören, eigentlich dauernd. Wann immer es mir erträglich erscheint habe ich die kleinen Dinger in den Ohren, oder andere auf den Ohren. Das gibt sehr guten Klang und gute Gefühle. Von einer sich nähernden Streife höre ich so nichts, und es ist auch mein Raumgefühl verändert, was bedeutet, daß ich wohl öfter an Dinge stoße, und Krach mache, ohne es wahrzunehmen.  Was ich aber registriere, ist das Verhalten des Hündchens, das immer mit mir ist. Was immer mich gerade beschäftigt, und das ist oft nichts in der Umgebung, sondern etwas tief in der Musik die ich höre: wenn das Hündchen plötzlich aufmerksam wird, werde ich es auch.
Täglich ein paar Stunden höre ich aber auch Musik im Raum, wenn ich mich meiner Meinung nach ausreichend überzeugt habe, daß von den Besatzern und Bewachern, keine Annäherung zu erwarten ist. 

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