So tummeln sich die Träume über einem. Sie liefern sich die Schlacht, und der Boden ist satt von Blut, und überall im Boden liegen die Gebeine, die sich trotz des Lärms besonnen miteinander unterhalten. Die Gebeine sind blöd und krank vom Aufeinanderprallen der Träume, müde vom Dreinreden, daß die Träume doch absitzen und sich über den hereinbrechenden Frühling unterhalten sollten, sich erfreuen sollten anstelle des Gemetzels. Wer versteht schon, daß es die Gebeine herabschneien muß vermischt mit dem Blutregen, daß immer mehr und mehr sich herfinden müssen, um den Boden zu düngen, um Humus auf Humus zu schichten. So erst wird Ackerland. Nur so kann etwas werden, indem Heerscharen aufeinander losgehen. Ein ausgehacktes Auge läßt noch keinen Baum wachsen. Nach einer siegreichen Schlacht aber herrschen die Wurmscharen und werden den Weizen wachsen lassen. Das Eisen und das Blut färben die Blätter dunkel. In den verwitternden Mundwinkeln findet der Wurzelpelz feinen Halt. Davon nur können sich die Bäume im Herbst verfärben. Nur daher wissen die Blätter, wohin sie zu fallen haben."Der Himmel ist sehr tief. Nichts ist mehr mein Himmel, als die Bretter über meinem Kopf. Die Erde, die mich bettet, ist das Stroh, das mich aufnimmt und warmhält. Und so soll alles sein, daß eines das andere in sich aufnehme und wärme und nähre. Die Erde nährt die Würmer und Kräuter. Kräuter und Gewürm nähren das Federvieh. Und ich, wenn es sein muß, esse eines meiner Lieben.
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blattlimwind
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